Was bedeutet "Sicher Lernen"?

Bei Mathe schalte ich ab – so geht es vielen Menschen! Oft sind wir bei einem bestimmten Thema blockiert, sei es nun Mathematik, die Steuererklärung, ein technisches Handbuch oder kreatives Schreiben.

Als PädagogInnen in der Schule oder als Eltern sind wir manchmal ratlos, wie wir einzelnen Kinder aus hartnäckigen Blockaden heraushelfen können.

"Streng dich doch mal an!"

Ansprachen wie “Streng dich doch mal an!” oder “Wenn du dir mehr Mühe gibst, wird es schon klappen!”, fruchten oft überhaupt nicht.

Das hat damit zu tun wie unser Gehirn funktioniert. Die Hirnforschung der letzten 20-30 Jahre hat unglaublich viele Einblicke in die Wirkungsweise unseres Gehirns geliefert. Das Regulationsmodell des Nervensystems (was auch die Grundlage der Traumatheorie ist) benutzt diese Einsichten und liefert uns ein taugliches Konzept, um uns beim Lernen wieder in den Flow zu bringen und Blockaden aufzulösen. 

Wichtig ist für uns und die SchülerInnen zu lernen, wie wir selbst funktionieren und Techniken der Selbstregulation zu lernen, mit denen wir uns selber wieder “in den grünen Bereich” bringen können. Das hilft uns nicht nur beim Lernen neuer Dinge sondern auch in vielen anderen Lebensbereichen. Da trifft sich die Traumapädagogik auch mit Maria Montessori mit ihrer Devise “Hilf mir, es selbst zu tun!”. Gerade Jugendliche, die nicht unbedingt noch viele Instruktionen von Erwachsenen erhalten möchten, sind im Bereich der Psychoedukation sehr dankbar, wenn sie Wissen über sich selbst erlangen können. Wenn ein Mensch lernt, wie er oder sie aus Krisenzuständen wieder zurückfindet in eine konstruktive, arbeitsfähige Haltung, fördert das zutiefst Resilienz und die Selbstermächtigung jedes Einzelnen. Mir ist es sehr wichtig, das in der Schule ein positiver Beitrag hierzu geleistet wird und wir Kindern ermöglichen, sich selbst und ihre Bedürfnisse zu spüren, um dann gut geschützt in die Welt gehen zu können.